MELDUNG: Neue Umfrage zeigt, Mehrheit der Waffenbesitzer für Hintergrundüberprüfungen, empfinden NRA als gegenwartsfremd

Washington, D.C. — Eine neue, landesweite Befragung von Public Policy Polling zeigte überwältigende Unterstützung bei Waffenbesitzern für Hintergrundüberprüfungen und eine größere Wahrscheinlichkeit, dass sie im Wahlkampf politische Kandidaten unterstützen, der diese vorantreiben. Waffenbesitzer sind ebenfalls der Auffassung, dass die NRA, der amerikanische Waffen-Verband, bei diesem Thema den Bezug zu ihnen verloren hat und viele glauben, die Organisation habe insgesamt den falschen Kurs eingeschlagen. Während die amerikanische Politik tief über das Thema Waffenpolitik gespalten ist, zeigt diese Studie, dass wesentliche Vorbeugungsmaßnahmen gegen Waffengewalt seit Jahren starke Unterstützung erhalten, sogar unter den Waffenbesitzern selbst.

Diese Umfrage wird im Zusammenwirken mit einer Abordnung von Waffenbesitzern aus dem ganzen Land veröffentlicht, die nach Washington D.C. gereist sind, um sich mit Beamten der Obama-Regierung und Kongressabgeordneten zu treffen und über die Vorbeugung von Waffengewalt zu sprechen. Die Mitglieder der Delegation rufen US-Präsident Barack Obama und die Kongressabgeordneten dazu auf, umgehend zu handeln um das gesetzliche Schlupfloch der Hintergrundüberprüfungen zu schließen.

„Der Horror der Waffengewalt hatte tiefgehende Auswirkungen auf meine Gemeinde“, so Delegationsmitglied Rick Movsky, der aus dem ländlichen Oregon kommt, in der Nähe der Thurston High School und de Umpqua Community College, die beide verheerende Massenschießereien erlebt haben. „Ich habe mein ganzes Leben lang Waffen besessen, habe eine Genehmigung zum Tragen von versteckten Waffen und glaube fest sowohl an mein Recht, eine Waffe zu besitzen als auch an die Notwendigkeit, die Ausweitung des leichten Zugangs zu Waffen zu stoppen.“

Zu den Hauptbefunden der Umfrage zählen:

  • Überwältigende Mehrheit für Hintergrundüberprüfungen: 83% der Waffenbesitzer landesweit befürworten eine Überprüfung der kriminellen Vergangenheit vor jeglichem Waffenverkauf, während nur 14% der Waffenbesitzer dagegen sind. Es herrscht entschiedene, parteiübergreifende Einigkeit zu diesem Thema, da 90% der demokratischen und 81% der republikanischen Waffenbesitzer Hintergrundüberprüfungen befürworten. Eine Befragung von Waffenbesitzern durch Frank Lunz im Jahr 2012 zeigte, dass 82% der Befragten und 74% der Waffenbesitzer für Hintergrundüberprüfungen waren. Trotz gut finanzierter Kampagnen der NRA and nahestehender Gruppierungen wird diese Maßnahme von Waffenbesitzern und NRA-Mitgliedern weitgehend befürwortet.
  • Waffenbesitzer fordern Taten und wollen die derzeitige Gesetzgebung umgesetzt sehen: 79% der Waffenbesitzer landesweit wollen, dass ihre Politiker bei diesem Thema zur Tat schreiten und mehr Waffenverkäufer verpflichten, dass sie die kriminelle Vergangenheit ihrer Käufer überprüfen, bevor sie ein Geschäft abschließen; nur 19% wollen nicht, dass die von ihnen gewählten Politiker in diesem Bereich handeln. Dazu zählen 64% der NRA-Mitglieder, die Taten von den von ihnen gewählten Politikern fordern, im Vergleich zu 32%, die dies nicht wollen.
  • Waffenbesitzer würden eher Politiker unterstützen, die Hintergrundüberprüfungen befürworten: 66% der Befragten gaben an, dass sie mit größerer Wahrscheinlichkeit für Kandidaten stimmen würden, die Hintergrundüberprüfungen unterstützen, im Gegensatz zu nur 19% die angaben, sie würden mit geringerer Wahrscheinlichkeit für solche Kandidaten stimmen. Hintergrundüberprüfungen zu befürworten wäre nicht einmal für republikanische Vorwahl-Kandidaten riskant: 56% der republikanischen Waffenbesitzer würden eher für einen Befürworterkandidaten stimmen, 27% würden dies eher nicht tun.
  • Die NRA hat den Bezug zu Waffenbesitzern bei Themen der Waffensicherheit, wie Hintergrundüberprüfungen, verloren: nur 29% der Waffenbesitzer haben das Gefühl, dass die NRA ihre Ansichten zu Huntergrundüberprüfungen vertritt, während 62% angeben, dass sie in diesem Punkt nicht mit der NRA übereinstimmen. Dies entspricht auch einem allgemeineren Empfinden, dass die NRA sich verrannt hat: 59% der Waffenbesitzer sind der Ansicht, dass die NRA einmal eine der Waffensicherheit verschriebene Organisation war, aber nunmehr von Lobbyisten und den Interessen von Waffenherstellern übernommen wurde und ihren ursprünglichen Sinn und Zweck verfehlt hat. Nahezu ein Drittel der NRA-Mitglieder glauben, dass der Verband den falschen Weg eingeschlagen hat.

„Die Gesamtaussage dieser Umfrage ist deutlich: die Mehrheit der Waffenbesitzer sind für Hintergrundüberprüfungen,” so Public Policy Polling-Direktor Tom Jensen. „Dazu zählen auch Republikaner und NRA-Mitglieder. Waffenbesitzer wollen, dass Politiker in diesen Themen handeln und würden es ihnen sogar positiv anrechnen. Waffenbesitzer haben auch klar zum Ausdruck gebracht, dass die NRA auf dem falschen Kurs ist und ihrer Ansichten in dieser Angelegenheit nicht vertritt.”

Es gibt bereits viele Vorschläge, wie mit Waffengewalt umgegangen werden soll, z.B. sicherzustellen, dass Waffenkäufer eine Hintergrundüberprüfung durchlaufen müssen, egal wo sie ihre Waffen erwerben.

„Trotz der sich häufenden Waffengewalt, die sich auf jede Gemeinde im gesamten Land auswirkt, hat die blinde Loyalität des Kongresses gegenüber der NRA Gesetzgeber daran gehindert, auch nur ein einziges sinnvolles Waffengesetz für mehr Sicherheit in den Gemeinden zu verabschieden, und zwar schon seit der Sandy Hook Katastrophe 2012“, sagt Tim Daly, Kampagnenleiter der Abteilung 'Waffen und Gewalt' am Center for American Progress. „Diese Umfrageergebnisse jedoch zeigen deutlich, dass Waffenbesitzer – besonders NRA-Mitglieder – wollen, dass der Präsident und der Kongress endlich handeln um Waffengewalt zu beenden. Sollte sich der Kongress weigern zu handeln, dann sollte Präsident Obama seine Befugnisse der Exekutive dazu nutzen sicherzustellen, dass alle Großserien-Waffenverkäufer eine amtliche Zulassung einholen und Hintergrundüberprüfungen durchführen, bevor sie eine Schusswaffe verkaufen.“

„Die NRA spricht nicht für die Mehrheit der US-Waffenbesitzer und zehntausende Waffenbesitzer und MoveOn-Mitglieder sind bereit, gemeinsam mit unseren Partnern von Präsident Obama und dem Kongress zu fordern, in dieser Angelegenheit zusammenzuarbeiten und wichtige, sinnvolle Maßnahmen zur Regulierung von Waffen zu verabschieden,“ sagt Jo Comerford, Kampagnenleiter für MoveOn.org Civic Action. „In dieser entscheidenden Zeit werden wir die Stimmen verantwortungsvoller Waffenbesitzer zusammenführen und verstärken, um der NRA die Kontrolle über diese Diskussion zu entziehen. Es ist längst überfällig, dass der Kongress beginnt, sich verpflichtet zu fühlen gegenüber der Mehrheit der Amerikaner, die Waffenregulierung befürworten, und nicht den NRA-Lobbyisten mit den dicken Geldbörsen.“

Unterdessen trifft sich in Washington D.C. die Delegation von Waffenbesitzern aus dem ganzen Land mit Valerie Jarrett, Senior-Beraterin des Weißen Hauses, und Repräsentanten von über 40 Kongressämtern. Sie vertreten zwei Gruppen von Waffenbesitzern, die für strengere Waffenregulierung sind: Gun Owners for Gun Control und die American Coalition for Responsible Gun Ownership.

MoveOn.org Civic Action, das diese Delegation organisiert hat, gründete Gun Owners for Gun Control als Reaktion auf die Massenschießerei in Oregon im vergangenen Monat; die Gruppe hat inzwischen über 32.000 Mitglieder, Waffenbesitzer, die darin übereinstimmen, dass die NRA nicht für sie spricht, und die sich zusammengeschlossen haben, um für vernünftige Waffengesetze zu kämpfen, die den zweiten Zusatzartikel der US-Verfassung achten aber gleichzeitig die weitverbreitete Waffengewalt in der amerikanischen Gesellschaft verringern. Viele sind auch ehemalige oder aktive, zahlende Mitglieder der NRA. Die American Coalition for Responsible Gun Ownership, geleitet von dem bibeltreuen Christen und Republikaner Mark Carman, stellt einen Anlauf dar, konservative Amerikaner zu mobilisieren, die sich für verantwortungsvollen Waffenbesitz und vernünftige Waffengesetze einsetzen.

„Ich war über 10 Jahre lang NRA-Mitglied, habe allerdings meine Mitgliedschaft gekündigt, als die NRA-Agenda von der Förderung von Waffensicherheit und vernünftigem Umgang mit Waffen zu kompromissloser Ablehnung jeglicher Waffenregulierung umschwang,“ sagt David Taylor, pensionierter Armeeoffizier und zweimaliger US-Meister im Gewehrschießen aus Roswell, Georgia, und Teil der Delegation in der US-Hauptstadt.

An der Befragung durch Public Policy Polling am 11. und 12. November, die im Auftrag von MoveOn.org Civic Action und dem Center for American Progress durchgeführt wurde, nahmen 816 Waffenbesitzer teil; der mögliche Messfehler liegt im Bereich +/- 3,4%.

Lesen Sie die komplette Umfrage hier.

Für weitere Informationen und um mit einem Experten zu sprechen, kontaktieren Sie Benton Strong unter bstrong@americanprogress.org oder 202.481.8142.

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